Auch 2008
hielten wir an Altbewährtem fest.
Kroatien musste es sein. Das klare, warme Wasser, die sauberen Steinstrände mit
tollen Schnorchelmöglichkeiten - da
kommt so schnell kein anderes Land hin. Zumindest keines, welches per Auto und
Falti erreichbar wäre.
Streckenverlauf (insgesamt 2.315 km):
Dielheim - (A) Ossiach - (HR) Zaton - (HR)
Lanterna/Porec
Die Fahrt wurde in 4 Etappen unterteilt. Fahrintervall 120 Minuten, Pause
45-55
Minuten.
1. Etappe: Dielheim - Salzburg (A) -
Ossiacher See (A) (640 km, Fahrzeit 9 Std.)
2. Etappe: Ossiacher See (A) - Zaton
(HR) (432 km, Fahrzeit
6,5 Std. )
3. Etappe: Zaton (HR) - Lanterna/Porec
(HR)
(308 km, Fahrzeit 8 Std.)
4. Etappe: Lanterna (HR) - Salzburg (A)
- Dielheim (D)
(930 km, Fahrzeit 16 Std.)
Sehenswürdigkeiten:
K R O A T I E N :
Städtchen Nin bei Zadar
Altstadt von Zadar
Campingplätze:
Camping Ossiacher See (A)
Camping Holiday Village Zaton (HR)
Camping Lanterna (HR)
Reisezeit:
18.08.2008 - 30.08.2008
Dauer:
14 Tage
Teilnehmer:
Josef
Karin
Sebastian
2008 gleiches Land - neue Herausforderung!
Zum ersten Mal fahren wir in der Hochsaison/Schulferien nach Kroatien. In
den vergangenen Jahren hatten wir jede Menge Platz auf den Campingplätzen - kein
Nachbar, der einem in den Suppentopf guckt - und auch in den Restaurants war
eine nette, ungenervte Bedienung selbstverständlich, gerade wenn man mit Kind
unterwegs ist.
Jetzt mussten wir die Toleranzschwelle deutlich höher setzen.
* * *
Los ging es Sonntagmorgens - dieses Mal mit einem
zunächst festen Zeitplan, denn wir hatten den ersten Campingplatz in Kroatien fest gebucht um
keine unliebsamen Überraschungen zu erleben. Reserviert war ab Montag, so dass
wir locker mit einem Zwischenstopp in Österreich die Reise angehen konnten.
Geplant war zunächst die Anfahrt an den Ossiacher See für die
Zwischenübernachtung. Geprägt von unserem letztjährigen Erlebnisstau auf der
Geislinger Steige ging die Fahrt gleich über die etwas ruhigere Route Nürnberg -
München.
Die Fahrt selbst hatte ich mit etwas gemischten Gefühlen angetreten, da an
unserem BMW die Wochen vor der Fahrt noch einige Wehwehchen ausgemerzt werden
mussten. Ist eben inzwischen auch schon ein ältere Knabe mit 12 Lenzen und
200tkm auf der Uhr.
Also wurde bei jedem Stopp ein kurzer Check mit Hörprobe vom Motor gemacht -
aber schon vorab - der alte Zosse hielt dann doch tapfer durch.
Als wir schließlich in den Abendstunden am Ossiacher
See ankamen, tröpfelte es schon (genau wie wir Österreich kennen) und wir
beieilten uns mit dem Aufbau, da es entgegen unsere bisherigen Erfahrungen bereits gegen 20.00 Uhr dämmerte.
Der Campingplatz selbst liegt etwas außerhalb von Ossiach - auf einem flachen
Gelände und ist für einen schnellen Aufbau wie gemacht. Zugang gibt's direkt zum
See.
Wir haben uns nach dem Aufbau in der Dämmerung aber gleich ins Restaurant
gemacht, welche erstklassige Pizzen aus dem Holzofen lieferte.
So gestärkt konnten wir wunderbar einschlafen.
* * *
Der zweite Tag begann gleich schön sonnig. Nach
einem spärlichen Frühstück (trockene, aber frische Brötchen für alle) ging es
wieder auf Tour. Vom Ossiacher See sind es nur wenige hundert Meter auf die
Autobahn.
Es ging über Villach, den Karawankentunnel schnurstracks nach Slowenien. Über
den prophylaktischen Stadtstau durch Ljubljana weiter nach Karlovac und dann
über die neue Autobahn zügig bis Zadar. In Zaton machte es uns dann die
umfangreiche Beschilderung möglich, zunächst nur am Hintereingang des Camping
Holliday Village zu landen. Mit Hilfe des dortigen Wachpersonals fanden wir aber
schnell den richtigen Weg.
Nach dem einchecken...der erste Horror. Auf dem Hauptzugang zur unserer
Parzelle bewegte sich eine Heerschar von Badegästen, Kinder auf Fahrrädern und Kickboards wie auf einem Festumzug um unsere Gespann herum.
Hochkonzentriert und alle Bewegung im Auge fuhren wir natürlich prompt an unserem Abzweig zur
Parzelle vorbei. Also in dem Tohuwabohu mit dem Gespann rückwärts. Ein
Horrorszenario.
Während Karin wild einweisend versuchte alle potentiellen Selbstmörder
hinter unserem Gespann wegzuscheuchen um ein paar Rückwärtsmeter zu gewinnen,
gesellte sich sodann gleich das Campingplatzpersonal mit einem 200-Jahre alten
Trecker hinter uns und wollte natürlich vorbei.
Also musste ich die gewonnenen 10 Meter wieder aufgeben und dafür 20 nach vorne
fahren.
Im zweiten Anlauf schafften wir dann die Einfahrt ohne menschliche Verluste und
waren von der blind gebuchten Parzelle positiv überrascht. Genügend groß, zwischen deutschen und österreicher Wohnwagen nisteten wir uns auf nahezu 'deutschem'
Terrain ein.
* * *
Damit war schon Mal angedeutet, was Hochsaison
bedeutet. Zum Abendessen ging es in das Traditionellere der beiden
Campingplatzrestaurants, wo wir auch sofort einen Platz fanden. Eine Stunde
später wussten wir auch was mit 'traditionell' gemeint war - solange dauerte es
bis das Essen bereitstand. Trotz allem war die Wartezeit kurzweilig, da man
wunderbar dem Treiben im Restaurant und dem Organisieren der Angestellten mit
den genervten,
wartenden Gäste zuschauen konnte.
Sehr angenehm fiel uns am Platz zunächst mal die Einteilung und die zu jeder
Tageszeit hervorragend sauberen Sanitäranlagen auf. Das ist nicht unbedingt selbstverständlich,
gerade in der Hochsaison. Dann der erste Gang zum Strand...und dann war es da - das Hochsasionfeeling.
Tja - so hatten wir in den vergangenen Jahren noch
keinen Strand. Wie wir dann von unseren Nachbarn erfahren konnten, war der Platz
auch deshalb so teuer (50€/Tag, teuerster Platz in Kroatien) wegen des
wunderbaren aufgefüllten Sandstrands.
Genau auf das waren wir aber überhaupt nicht scharf. Schnorcheln zwecklos und
bis zur Hüfte 50 Meter ins Wasser. Also beschränkten wir die Standbesuche auf
Abkühlen, Eis essen und herumplanschen. Da aber die sonstigen
Gegebenheiten uns bestens zusagten, konnte man es hier schon eine Weile
aushalten.
* * *
Am ersten Morgen in Zaton hatten wir uns bei einem
'fliegenden Händler' zu einem Fishpicnic eingebucht. Angesagt war ein
ganztägiger Schiffsausflug in den Kornati-Nationalpark, mit Fischpiknick an Bord.
Es ging vorbei an Zadar, an einigen Kreuzfahrtschiffen im Hafen, raus zur Kornati-Inselgruppe. Nach einem kurzen
Abstecher in die offene See zur den Steilküsten...
...wurde das Mittagessen gereicht. Es gab Makrele,
Koteletts und Krautsalat, dazu Wein oder Saft.
Nach der Stärkung ging es an den Silbersee...
genau... dieses ruhige, von Bäumen umgebene, in einem
lieblichen Kessel gelegene,
menschenleere, idyllische Seechen aus dem Karl-May-Film...
das sieht in der Hochsaison ==>
so aus....!!!:
Weia....!
Wir kühlten uns nur 2 Minuten mit einem Fußbad
ab, soweit das in der lauwarmen Plürre möglich war....und dann nichts wie weg!
Zurück zur Anlegebucht, an das kristallklare, saubere Meerwasser. Dort
konnten wir die Abkühlung richtig genießen...
...und ließen die Zeit bis zur Abfahrt beim ausgiebigen Baden und später entspannt bei einem Cappuccino im nahen Restaurant verstreichen.
Nach und nach genossen wir den Aufenthalt in Zaton
immer mehr. Bereits morgens gab es, sobald die ersten Pinien in der Sonne
standen, ein ungeheueres Grillenkonzert. Glücklicherweise war dies erst gegen 10.00
Uhr, so war zumindest der entspannende Morgenschlaf gesichert. Auch die Anlage
als solches mit einer schönen Einkaufs- und Geschäftsstraße, gefiel uns immer
mehr und war abends der angesagte Aufenthaltsort.
Da der Platz in der Nebensaison auch für 14 EUR mit Campingcheques belegbar ist,
ist dies für Sandstrandsucher in Kroatien fast ein Geheimtipp.
Als Stadtausflug hatten wir die Altstadt von Zadar
auf dem Programm. Hier musste aber zunächst mal wieder Geduld bei der
Parkplatzsuche aufgebracht werden. Leider gab es nirgends einen Großparkplatz
wie in Pula oder Porec. So kreisten wir mehr als eine halbe Stunde bis ein
scheinbar abgelegenes, sogar gebührenfreies Plätzchen gefunden wurde. Dieses war
zu unserer Überraschung durch einen nur etwa 400 Meter langen Weg durch einen
Park direkt mit der Altstadt verbunden.
Die Altstadt liegt auf einer Art Insel direkt vor den neuen Stadtteilen (im Bild
links die Altstadt mit der Stadtmauer).
Nachdem wir den Markt und die engen Gasse durchquert
hatten, konnten wir uns auf der anderen Seite der Altstadt, direkt an der Hafenausfahrt
auf der Terrasse eines Restaurants erholen.
Am Folgetag machten wir in den späteren Nachmittagsstunden einen Ausflug in
das kleine Fischerdörfchen Nin. Hier gab es aber außer ein paar römischen
Ausgrabungen (Steine, Steine, nichts als Steine) nichts Besonderes zu sehen.
Lediglich die Lage auf einer kleinen Insel ist hier wohl die Attraktion.
* * *
Nach fünf Tagen Aufenthalt zogen wir weiter in Richtung
Norden auf den Campingplatz Lanterna, nördlich von Porec. Diesen kannten wir
bereits, aber auch nicht in der Hauptsaison. Also war man
zunächst mal skeptisch, ob ohne Reservierung hier was zu kriegen war.
Beruhigend war jedoch die enorme, aber gut aufgeteilte Größe der Anlage.
Die Anfahrt gestaltete sich mehr als anstrengend. Schon kurz nach der
Autobahnauffahrt in Zadar ging es in einen riesigen 11km Stau durch die Berge.
Nach 2 Stunden hatten wir endlich die Bergkuppe mit dem Tunnel erreicht. Da bot sich
dann schon eine Pause an - und...im Bergrestaurant staunten wir nicht schlecht,
als wir auf einen deutschen
Koch stießen, der seit der Eröffnung im Frühsommer hier die Küche übernommen
hatte.
Frisch gestärkt ging's dann weiter, nördlich bis Otocac, dann über die
Serpentinenabfahrt nach Senj, die Magistrale hoch bis Rijeka. Dieses Mal
schafften wir es auch uns nicht in der Innenstadt zu verirren, sondern die etwas
merkwürdig ausgeschilderte Umgehung Richtung Pula zu erwischen.
Obwohl ich schon mit einer Fahrt von 6 Stunden großzügig gerechnet hatte, wurden
es tatsächlich nahezu 8 Stunden für 300 km.
Einchecken und Platzsuche waren kein Problem. Auf
unserer letztjährigen Parzelle hatte sich ein Bayer mit einem Tandemachser
eingegraben, aber 3 Parzellen weiter hatten wir schließlich einen schönen
Stellplatz.
Der Campingplatz wurde im Vergleich zum Vorjahr um einige Mobilhomes erweitert,
Wege waren inzwischen neu gezogen und auch die Strandzugänge neu mit Naturstein
aufgefliest. Trotzdem schien wohl der größte Andrang bereits abgeklungen zu sein
- kein Vergleich zum Camping Zaton.
Hier konnten wir dann endlich unsere Schnorchelausrüstung gebrauchen, sehr zu Freude von unserem Filius, der nach einigen Versuchen Gefallen an der Unterwasserwelt fand. Begleitet wurden seine Sichtungen der Fische von einem Schrei durch den Mundschnorchel, sodass die Leute am Strand schon mit einem Hai-Alarm rechneten.
Von hier aus machten wir eine Bootsfahrt mit dem
Taxiboot nach Novigrad und besichtigten die kleine Stadt. Hauptattraktion war
hier der kleine Hafen mit den gemütlichen Kneipen.
Das gerade ein Fest im Gange war, bekamen wir mehrere Nächte lang per Feuerwerk
zu hören. Das klang zuweilen aber nach selbst gebastelten Böllern, die
entsprechend laut hallend über die Bucht klangen. Wenn man des nachts von
solchen Knallern hochschreckt, bleibt einem bei solchen Hörproben doch
immer ein mulmiges Gefühl im Bauch - man kennt ja die Geschichte.
* * *
Für Lanterna hatten wir eine komplette Woche geplant,
die wir auch in vollen Zügen für Relaxen, Strand und Bücher verbrauchten.
Natürlich gehörte dazu ein Ausflug nach Porec mit einem Spaziergang am Hafen an
den Ausflugsbooten vorbei, einen gemütlichen Mittagsessen und
dem obligatorischen Cappuccino auf dem Marktplatz.
Da wir jedes Jahr einen neuen Campingplatz ins Visier nehmen um neue Erfahrungen
und schöne Plätze kennen zu lernen, besichtigten wir den nicht allzu weit
entfernten Campingplatz Zelena Laguna südlich der Bucht von Porec.
Leider fanden wir an diesem Platz keine besonderen Gefallen. Der Strand nur
zerklüftetes Gestein und wenig Liegemöglichkeiten. Auch der Baumbestand war eher
dürftig und alles recht eng eingeteilt.
Da waren wir in Lanterna schon besser aufgehoben.
Bleibt uns aber immer noch die Recherche im Internet um einen weiteren neuen
Platz für kommende Urlaube zu finden.
Die Woche in Lanterna verging fast wie im Flug und schon war
wieder der Tag der Heimreise gekommen.
Auf dem Rückweg benutzten wir taktischerweise einen kleinen Grenzübergang über
das Berddörfchen Buzet, welchen wir ohne Stau passieren konnten. Im letzten Jahr hatten
wir vor der Grenze bei Buje an der Hauptroute fast 2 Stunden verbracht. Es
ging ebenso zügig weiter durch Slowenien nach Österreich.
Und da waren wir wieder...bei unseren Freunden in Österreich, den Schluchtis, wo
immer wieder mit Überraschungen zu rechnen ist. Und tatsächlich...die lies nicht
lange auf sich warten. Vor dem Katschberg war
Blockabfertigung angesagt - 7 km Stau, Wartezeit 1 Stunde. Bisher hatten wir das Glück fast ohne Standzeiten
auch durch die Blockabfertigung zu kommen.
Also zogen wir die Mittagspause vor um dann gesättigt, ohne drückende Blase und ausgeruht weiter
zu fahren. Das Vorhaben hielt genau bis zur Autobahneinfahrt....Stau.
Die Prognosen war inzwischen lt. Verkehrsfunk bei 13km und 2 Stunden Wartezeit. Satte 2 Stunden 40 standen wir
im Tal und immer wieder sahen wir fast nur havarierte BMW's auf der Standspur
mit Kühlschaden - kein gutes Omen.
Wir kamen jedoch ohne Probleme zum Katschberg.
Aber das war noch nicht alles gewesen - wir waren schließlich in Österreich. An
der nächsten Raststätte nach den Tunnels war bereits Zeit für das Abendessen und
auftanken wollten wir schließlich auch, bevor in Richtung Grenze/Deutschland
alle noch mal günstig tanken wollen.
Tja, auf den begehrten Sprit durften wir dann 40 Minuten warten, weil die Herren Össis gerade einen Schichtwechsel
vollzogen, bei dem unverständlicher Weise alle Pumpen an den Zapfsäulen
ausgeschaltet wurden. Als wir endlich zum Parken kamen, war die Stimmung bei
wohl allen Besuchern ziemlich gereizt.
Natürlich wollten alle Geschädigten vom Katschberg und der Zapfsäule noch zum
Abendbrot in Restaurant. Da war schon der nächsten Stau. Die schlechte Laune
musste dann das Restaurantpersonal ertragen.
Trotz all der Strapazen waren wir aber froh, weder Unfall noch Panne gehabt zu
haben. Mit dem Zeitverlust konnte man klarkommen. Es würde eben eine Fahrt in
die Nacht geben. Gestärkt und erholt gingen wir nach der Pause die letzte Etappe
an.
Spät in der Nacht, gegen 02.00 Uhr, passierten wir das Ortschild Dielheim und unser Urlaub war damit endgültig zu Ende.
* * *