2007 wird unser Urlaub nochmals in Kroatien stattfinden. Zum letzten Mal in der Vorsaison.
Pula/Sibenik: Streckenverlauf (insgesamt
2.264 km):
Dielheim - (A) Pesenthein/Millstätter See - Rabac
(HR) - Pula (HR) - Porec (HR) - zurück
Anfahrtskarte
Die Fahrt wurde in 2 Etappen unterteilt. Fahrintervall 120 Minuten, Pause
45-55
Minuten.
1. Etappe: Dielheim - Pesenthein/Millstätter
See (626 km, Fahrzeit
8 Std.)
2. Etappe: Pesenthein - Rabac (289 km, Fahrzeit
4,5 Std.)
Sehenswürdigkeiten:
K R O A T I E N :
Fahrt mit dem
Hochsee-Katamaran von Porec nach Venedig!
Campingplätze:
Pesenthein Terrassencaming (A)
Camping Olivia, Rabac (HR)
Camping Medulin, Pula (HR)
Camping Lanterna, Porec (HR)
Reisezeit:
07.06.2007 - 24.06.2007
18 Tage
Teilnehmer:
Josef
Karin
Sebastian
Immer wieder nach einem Urlaub in Kroatien kommen uns Überlegungen das Folgejahr wieder nach Spanien oder Italien zu fahren. Aber wie so oft in den letzten Jahren schwenken wir in der Entscheidungs- und Planungsphase wieder nach Kroatien um.
Dieses mal hatten wir die Empfehlung von Bekannten das Städtchen Rabac an der Küste zwischen Pula und Rijeka mal anzufahren...!
* * *
Unsere Reise begann mit diversen Vorbereitungen, wie beispielsweise die Besorgung einer Gepäckbrücke für unseren Faltanhänger. Dadurch waren wir in der Lage bequem 3 Fahrräder mitzunehmen, was die schweißtreibenden Gänge auf den weitläufigen Großcampingplätzen zum Bäcker oder zur Rezeption etwas angenehmer machen sollte.
Nach einem Montage-Samstag, 4 Tage vor Reisebeginn,
und dem notwendigen Ein- und Ausfahren in die Garage wegen Gewittereinlage (Falti musste aufgeklappt sein), war am Mittwochabend vor Reisebeginn alles bereit.
Es ging mit den üblichen Verzögerungen aber pünktlich um 09.00 Uhr los, da ich
vorsorglich die Abfahrtszeit auf 08.30 Uhr festgelegt hatte.
Da wir an einem Feiertag starteten, sollte diese Mal die Strecke Stuttgart - Ulm
das Mittel der Wahl sein, zudem wir diese schon Jahre (Staugefahr) gemieden
hatten....
---> mächtig großer Fehler.
Man sollte an seinen Erkenntnissen festhalten,
stellten wir grimmig 1 Stunde später im Stau der Geislinger Steige fest.
Danach ging es aber recht locker bis nach Pesenthein, unserer ersten
Übernachtung. Kleiner Beigeschmack war lediglich das Wetter, welches nach
hochsommerlichem Start bis zu den Tauern gehalten hatte, danach..... nur noch
Wolken!!!.
Pünktlich mit dem Einlauf in Pesenthein hatte wir
schon herrliches Nieselwetter.
Selbstverständlich wurden wir von unseren
Bekannten in bekannt freundlicher Art beim Aufbau des Falti's mit Zurufen und Trinksprüchen
unterstützt. Machte aber nichts - als versierte Camper stand unsere Behausung
nach ca. 30 Minuten sturmsicher und wir konnten uns dem Grillabend widmen.
Es gab allerhand
Totes vom Huhn dazu ausgiebig Null-Josef Bier (hatte mir mein Gönner Kutte gekauft - Bleifrei
im Urlaub!!) und als Abschluss ein schönes Gösser. Gegen 22.30 Uhr gaben wir
dann der Müdigkeit nach und verzogen uns zur Nachtruhe. Kaum im Schlafsack begann es
auch schon zu Regnen. Na - besser konnte es auf jeden Fall werden.
* * *
Am nächsten Morgen gab es ein Frühstück in der
Morgensonne, allerdings konterten Rudi und ich uneigennützig mit anzüglichen Bemerkungen zu der Rückfahrt von
Kutte, der bereits 14 Tage Kroatienurlaub hinter sich hatte.
Gegen 10.00 Uhr ging es von Pesenthein ab in Richtung Slowenien.
Da Slowenien
in diesem Jahr den EURO eingeführt hatte, nutzten wir dies für eine
Mittagspause in einem der sehr neuen, hervoragenden Raststätten an der Autobahn. Bisher
waren wir
immer nur schnurstracks durch Slowenien gedonnert, um nicht noch Tolar
wechseln zu müssen.
Gegen 17.00 Uhr trafen wir in Labin ein, wo uns an einer Baustelle erstmal
ein Kroatenopa mit einem Knuffi auf
unseren Anhänger auffuhr. Das dies aber als Lappalie in Kroatien gilt, hielt er es nicht mal vor notwendig von seinem
Fahrzeug auszusteigen.
Glücklicherweise waren keine Schäden sichtbar, aber das ungute Gefühl blieb. Bei
späterer genauerer
Untersuchung auf dem Campingplatz konnten wir das Ganze aber als 'Nochmal
gutgegangen' abhaken und der Schrecken
war schnell vergessen.
In Rabac liegt der Campingplatz in einer schönen Bucht, die aber hauptsächlich
von einem großen Hotelkomplex beherrscht wird.
Es gibt einen sehr schönen, betonierten Strandweg entlang der Bucht nach Rabac-Stadt. Hier hatte gleich ein findiger Kroate die Idee mit einem Bähnchen die Lauffaulen den knappen Kilometer zu fahren und dabei gutes Geld zu verdienen.
Begeistert waren wir auch von einen hervorragendem Restaurant am Platz, wo ich zum ersten Mal Trüffelgerichte probierte und immer mehr Gefallen an dem bisher unbekannten Geschmack fand.
Auf dem weitläufigen Gelände konnte sich Sebastian
mit seinem Fahrrad richtig verausgaben, während wir, gemütlich vor dem Zelt, ihn
immer in Blickweite hatten.
Trotzdem konnten wir ihn nicht vor seinem ersten 'Verkehrsunfall' bewahren. Beim
Rundendrehen mit dem Fahrrad auf dem Platz schoss plötzlich ein 3jähriger Össi ungebremst mit dem Laufrad aus dem Sanitärgebäude und rammte ihn zu Boden.
Er war seinem Mammi ausgekommen und die Rampe auf die Campingplatzstrasse
heruntergedonnert. Glücklicherweise war ein herannahender PKW noch weit genug
entfernt und das Ganze ging glimpflich aus.
Nach ein paar Tränchen und tröstenden Worten war das aber schnell vergessen. Als
zum guten Ende auch noch die besorgte Mutti vorbeikam und zur Wiedergutmachung
eine Mischung aus Gummibärchen und anderen Leckereien mitbrachte,
hatte sich das Ganze für Sebastian richtig gelohnt.
An Ausflügen entschlossen wir uns für eine Glasbootfahrt, die aber nicht der
große Brüller war. Das Beste war wohl der Slivo kurz nach Abfahrt. Das war wohl
auch volle Absicht, denn allzu viel geboten war auf dem Seelenverkäufer nicht. Die Glasplatten waren teilweise mit Wasser überschwappt, zu sehen
war nur direkt an der Küste ab 2 m Wassertiefe was. Außer Seegurken und -igeln
war aber weit und breit nichts zu entdecken.
* * *
Nach 4 Tagen Relaxing, Strand und Städtchen bauten wir wieder
zusammen und machten uns weiter westlich nach Medullin bei Pula. Auch hier hatten wir einen relativ
großen Campingplatz und trafen uns am Platz mit unseren Bekannten, die diesen
direkt aus Österreich angefahren hatten.
Da wir noch in der Vorsaison waren, konnten wir eine riesige Parzelle direkt
gegenüber beziehen.
Nach erfolgtem Aufbau inspizierte ich gleich per Fahrrad den
Platz während sich schon ein gewaltiges Gewitter zusammenbraute.
Während alle schon Ihre Zelt sturmsicher machten, fuhr ich noch arglos mit dem
Fahrrad als mich ein richtiger Knaller fast vom Fahrrad holte. Nach dem ersten
Schreck fuhr ich dann aber doch weiter zur Rezeption und machte den Supermarkt
mit Bäcker für die Frühstücksbesorgungen ausfindig.
Es donnerte und blitzte inzwischen zwar heftig, vom Regen selbst blieben wir aber bis
auf ein paar dicke Tropfen verschont. Die Wolke blieb brav über Pula
stehen und kam gar nicht bis zu uns heraus.
Zum Abendessen saßen wir aber wieder bereits in der Abendsonne und aßen getrüffelte Pasta.
In Pula suchten wir auch wieder, wie bereits in Rabac, nach einer Katamaranfahrt nach Venedig. Das sollte unser Highlight für diesen Urlaub sein. Doch bei Preisen um 180 € blieb unser Kaufgebahren erst einmal verhalten.
Also verbrachten wir ein paar Tage an dem
Felsstrand zum Schnorcheln und Faulenzen. Wir unternahmen eine Stadttour nach Pula
mit Eisessen am alten Triumphbogen und besuchten den Ort Medulin zu guten Mittagessen
in einer Weinlaube, bevor es dann weiter in Richtung Porec ging.
Der Abschied fiel uns auch nicht sonderlich schwer, als bekannt wurde,
dass eine Jugendgruppe aus Holland und Deutschland direkt nach uns in
unmittelbarer Nähe angesagt war.
* * *
In Porec suchten wir uns einen Platz aus dem CampingCheque-Verzeichnis aus. 'Camping Lanterna' nördlich von Porec.
Schon mit der Ankunft staunten wir
nicht schlecht über die
schiere Größe des Platzes. Besonders aufgrund der Tatsache,
dass wir bisher immer kleinere Plätze bevorzugten.
Also hielten wir uns in Richtung Platzmitte und fanden eine große, schattigen
Parzelle unter Pinienbäumen in
Nähe zum Strand und nur 50 Meter zu allen Versorgungseinrichtungen.
Zwei erholsame Tage später, hatten wir bereits wieder Kontakt zu unseren Bekannten, die allmählich in Medulin am Rand des Nervenzusammenbruchs waren. Die Jugendgruppen hinterließen wohl einen Saustall in den Sanitärgebäuden und machten bis in die Nacht Randale. Da kam unsere Empfehlung nach Lanterna gerade recht und Rudi plante schnellstens seine Flucht.
Jetzt endlich in Porec, packten wir die Gelegenheit beim Schopf und buchten uns auf eine Katamaranfahrt nach Venedig ein. Nach einigem Auschecken der Anbieter bekamen wir die Überfahrt 30% billiger als Rabac und Pula inklusive Transfer direkt vom Campingplatz. Bis zur Venedigtour hatten wir aber noch ein paar Tage Zeit.
Inzwischen machten wir uns per Fahrrad mit dem
Campingplatz vertraut. Das Areal war riesig, und umfasste eine ganz
Bucht mit geschätzten 3 Kilometern an Strand.
Unser Platz in der Mitte erwies sich als goldrichtig um alle Einrichtungen in
wenigen Minuten erreichen zu können. So konnten wir zwischen 2 Restaurants
wählen, hatten abends nicht weit zur Kinderdisco - Strand und Supermarkt waren
ebenso in ein paar Minuten erreichbar.
Am nächsten Tag machten wir uns schon früh auf in den Hafen von Porec um die Angebote für eine Fischpicknickfahrt zu checken. Bei dem Überangebot saßen wir bereits 20 Minuten auf einem Schiff und ab ging's auf's Meer.
Es ging entlang der Küste in den berühmten Limskikanal. Nach halber Fahrt wurde
im Kanal gedreht und in der Kombüse begann der Smutje zu werkeln. Innerhalb
weniger Minuten roch es köstlich nach gegrilltem Fisch.
Noch bevor wir in Rovinje zur
Stadtbesichtigung ankamen, gab es gegrillte Makrele, Wein und Saft für
die Kids.
In Rovinje hatten wir 2 Stunden Zeit, in der wir den Markt besuchten und entlang
der Stadtmauer wanderten. Es reichte noch für einen Eisbecher im
Schatten, dann ging die Fahrt bereits weiter.
Nächstes Ziel war die Stadt Vrsar.
Hier gönnten wir uns direkt an der Hafenmole ein kühles Eis und hatten vor uns
direkt ein knallrotes Speedboot liegen. Für Unterhaltung war besten gesorgt, da
wir von unserem Sitzplatz aus beobachten konnten, wie alle Schaulustigen von den
anlegenden Schiffen direkt zu dem Ferrari auf dem Wasser strömten und vor lauter
Neugier auf der wackeligen Landebrücke fast ins Wasser stürzten.
Bevor nun unser großer Ausflug nach Venedig stattfinden sollte, bekamen wir noch
Wind von einer großen Tropfsteinhöhle nicht weit von Lanterna. Das war natürlich
die Gelegenheit noch einen Vormittagsauflug ins Hinterland von Porec zu
unternehmen.
Am der Höhle selbst gab es kaum Wartezeiten und
wir bekamen einen deutschsprachigen Führer. Es ging weit hinunter in die fast
schon unangenehm kühle Tropfsteinhöhle.
Über mehrere Etagen mühte sich der Führer redlich, dem internationalen Publikum
auf englisch, russisch, kroatisch und deutsch die Geschichte der Höhle zu
erklären. Das war mitunter noch interessanter als die Höhle selbst.
Nachdem wir wieder Tageslicht erblickten und uns allmählich aufgewärmt hatten,
waren wir gerade rechtzeitig zur Mittagszeit wieder am Platz.
Der Nachmittag wurde dann zum Krabbenfang und plantschen in einer der schönen Felsenbuchten genutzt.
Unsere Bekannten waren inzwischen auch auf dem Platz eingetrudelt. Sie suchten ein lauschiges Plätzchen mit Hundestrand am nördlichsten Ende der Bucht. Das hatte aber seinen Preis. Rudi's Schweiss floss in Strömen bei den Versuchen einen Hering in den dortigen Felsboden zu rammen und musste sich schliesslich mit meinen 'Leck-mich-am-Ar...-Heringen' (selbstgemacht aus Sparrennägeln und aufgeschweißten Unterlegscheiben -für verzweiflungsnahe, saumäßig harte Böden!) und Felsbrocken behelfen.
Nach unseren Fahrradtachos hatten wir doch tatsächlich von der Platzmitte bis zur Rudi's Plätzchen 1.7 Kilometer Distanz. Einem gemeinsamen Abendessen stand dies aber nicht im Wege. Schließlich gab es vor dem Restaurant genug Autoparkplätze.
V E N E D I G
Unser Ausflug nach Venedig ging recht früh um
06.30 Uhr. Immerhin waren je 2 Stunden Katamaranfahrt nach Venedig und zurück zu
absolvieren.
Auf dem Katamaran war selbstverständlich alles touristisch voll
organisiert. Wir buchten einen kleinen Stadtrundgang, eine Gondelfahrt und eine
Fahrt mit dem Wassertaxi durch den Canale Grande. Das Komplettpaket mit
Mittagessen im Schnellrestaurant war uns aber des Guten dann zuviel und wir
wollten uns auf eigene Faust ein Restaurant abseits des Touristennepps suchen.
Die Gondelfahrt war, wie erwartet, ziemlich kurz, was aber bei 20 € pro Person nicht verwunderte. Immerhin konnten wir mit unseren Mitpassagieren eine Flasche Spumante kippen, was in der prallen Sonne natürlich sofort beste Stimmung verbreitete und das ohnehin schon wackelige Boot noch mehr ins Wanken brachte. Unser Gondoliere hielt sich wacker auf seinem Stehplatz und brachte uns sicher durch die engen Wasserstraßen.
Wir schlenderten also bei 36 Grad durch die Altstadt fuhren dann mit dem Boot
zum Markusplatz.
Zum Essen verzogen wir uns, wie geplant, ein paar Seitenstrassen weiter,
wo man tatsächlich zu 'normalen' Preisen sogar in Venedig Pizza essen konnte.
Zurück am Markusplatz wollten wir uns stilgerecht einen italienischen Cappuccino gönnen.
Für 10 €
war aber unsere Leidenschaft schnell dahin und wir schwenkten auf einen
erfrischenden Fruchtsirup für saubillige 8 € pro Glas um.
Im Wassertaxi hatten wir uns dann zu allem
Überfluß noch mit ein paar russischen Hausfrauen herumzuschlagen,
die sich ständig in dem engen Boot vor uns stellten um die Aussicht über das
Bootsdach hinweg zu genießen. Ihre 3
Kinder selbstverständlich im Schlepptau. Als sie nach dem halben Canale Grande
immer noch nicht den Platz räumen wollten, platzte uns der Kragen und wir
verscheuchten die Glucken wieder auf Ihre Plätze.
Auf der Rückfahrt waren wir dann doch alle
ziemlich fertig. Frau und Kind übermannte die
Müdigkeit und sie nahmen die Rückfahrt im Schlummern - kein Wunder bei dem langen, heißen Tag und den Wanderungen über
Gassen und Brücken von Venedig.
Die 2 verbleibenden Tagen, die noch blieben, verbrachten wir am Strand am und im kristallklarem, warmen Wasser...
..., während am letzten Tag das Wetter zum Abschluss nochmal umschwenkte. Von der geschlossener Wolkendecke und dem Nieselregel ließen wir uns aber die gute Laune nicht nehmen und machten einen Ausflug nach Porec mit Spaziergang zum Hafencafe und entlang des Hafens.
* * *
Dann waren unsere schönsten Tage des Jahres auch
schon wieder vorbei. Von der Rückfahrt blieb uns nur das ewige Warten an der
Grenze zu Slowenien in Erinnerung. Bereits Freitags loszufahren muss wohl auch
vielen anderen in den Sinn gekommen sein und so standen wir über 2 Stunden im Stau, bis es endlich
weiterging.
Die Reststrecke fuhren wir durch und kamen abends um 23.30 Uhr wieder
zuhause an.
Dem nächsten Jahr schauen wir aber mit gemischten Gefühlen entgegen. Wir müssen aufgrund der Schulpflicht in den Ferien fahren und werden das schöne Leben in nur halbvollen Restaurants und ordentlich Platz auf den Campingplätzen vermissen.