Napoli und Pula 2005  

 

Alea iacta est (Caesar) - Die Würfel sind gefallen.
Nachdem für 2005 Kroatien, Frankreich/Spanien und Amalfi-Küste zur Diskussion standen, haben wir uns auf eine Tour an den Golfo di Napoli mit seinen vielen Sehenswürdigkeiten festgelegt. Strand- und Erholungstage sollten dann noch ein Abstecher nach Kroatien/Pula bringen. Wobei wir aber auch hier zumindest das Kolosseum besichtigen wollten.

 

Golfo di Napoli / Pula: Streckenverlauf (insgesamt 3.463 km):
Dielheim - (CH) Meride - (IT) Martinsicuro  - (IT) Marina del Cantone - Cervia (IT) - (HR) Pula
 

   Anfahrtskarte ITL:     Tourenkarte:          Anfahrt Pula:
                       

 


Die Fahrt wurde in 6 Etappen unterteilt. Fahrintervall 120 Minuten, Pause 45-55 Minuten.
1. Etappe: Dielheim - Basel - Meride (CH) (543 km, Fahrzeit 7,75 Std.)
2. Etappe: Meride (CH) - Bologna (ITL) - Martinsicuro (ITL)  (585 km, Fahrzeit 9,5 Std. )
3. Etappe: Martinsicuro - Marina del Cantone (400 km, Fahrzeit 8,25 Std.)
4. Etappe: Marina del Cantone - Cervia (600 km, Fahrzeit 11 Std.)
5. Etappe: Cervia - Pula (400 km, Fahrzeit 9,5 Std.)
6. Etappe: Pula - Dielheim (1.000 km, Fahrzeit 13,25 Std.)
 

 

Sehenswürdigkeiten:
 

     I T A L I E N:

  Vesuv

  Pompeji

  Herculaneum
  Amalfi-Küste


    K R O A T I E N :

  Kolosseum in Pula (HR)
 

 

Campingplätze:

Camping Parco al Sole Meride CC südl.Lugano (CH)

Camping Riva Nouva Martinsicuro CC bei Ancona(ITL)

Camping Nettuno Cantone CC Amalfi (ITL)

Camping Adriatico Cervia CC bei Cesenatico (ITL)

  Camping BiVillage CC (HR)

 

 

 


Reisezeit:
22.05.2005 - 04.06.2005

 


 

Für alle Stellplätze haben wir ausschließlich CampingCheques Plätze ausgewählt um alle Kostenvorteile der günstigen Übernachtungspreise auszunutzen. Die Einsparung beträgt je nach Saison und Platz (CampingCheques werden leider nur in Vor- und Nachsaison akzeptiert) bei bis zu 50%.

Dauer:            14 Tage
Teilnehmer:     Josef
                      Karin
                      Sebastian
 

Wie schon jedes Jahr gestaltete sich die Abfahrt wieder schwierig und mit Verzögerung.
Während wir zeitlich wirklich optimal um 08.30 Uhr vor dem fahrbereiten Gespann standen, zog es unser Kleinster vor -in voller Urlaubsmontur mit Schildkappe und Sonnenbrille- die letzte Stufe unsere Eingangtreppe mal eben zu übersehen...Folge war ein lädierter Fuß und die Fahrt in die Kinderklinik.
Gegen 09.45 Uhr kam dann der Anruf meiner Frau -alles paletti, nur eine Prellung-. Also jetzt aber Gespann wieder angekoppelt und gegen 10.30 ging's endlich los.

Wie bereits vom Wetterbericht angekündigt, empfingen uns die Schweizer etwas schmuddelig, so dass wir mit aller Mühe abends in Meride unseren Faltanhänger trocken aufstellen konnten. Das leckere Vesper im Restaurant vor dem brennenden offenen Kamin mit Bier und Wein entschädigte aber für das etwas launische Wetter.
 

* * *

Über Nacht wurden wir aber ordentlich mit Nässe versorgt, wobei wir aber trotz allem morgens eine regenfreie Phase zum Aufbruch nutzen konnten.
Weiter ging's wie immer in den Mailänder Morgenstau bis wir dann gegen Nachmittag an die sonnige Küste der Adria kamen. Unser zuerst ausgesuchter Campingplatz war jedoch 2km von der nächsten Stadt entfernt, und, da wir einen Tag Aufenthalt planten, ließen wir diesen liegen und fuhren noch ein Stück weiter bis Martinsicuro auf den Riva Nouva-Platz 60km südlich von Ancona. Entsprechend spät und 35 € ärmer (Maut!!) kamen wir erst gegen 19.30 an. Nach erfolgtem Aufbau ging's zum Abendessen - zum ersten Mal mit frischen Meeresfrüchten und Holzofenpizza.

Der Platz ist wunderschön angelegt mit herrlicher Swimmingpool-Landschaft.

Pool-Landschaft in Martinsecuro

Zum Meer ging's lediglich über die Strandstrasse.
Entsprechend der Vorsaison hatten wir am nächsten Tag zwar angenehme 27 Grad, direkt am Strand war's unserem Junior aber deutlich zu windig. So nahmen wir Plan B, machten eine gemütliche Stadttour und fanden zum Mittagessen einen freundlichen und gutgelaunten Italiener, der uns übermütig ein leckeres Essen servierte. Den Rest des Tages genehmigten wir uns zur Erholung als Faulenzertag vor dem Faltanhänger, welcher inzwischen durch Sonne und Wind auch die letzte Feuchtigkeit aus der Schweiz verloren hatte.

* * *

Am Folgetag ging es weiter Richtung Napoli. Für den Weg an das tirennische Meer kreuzten wir einmal quer die Abruzzen über die SS17 bis wir bei Caianello wieder auf die A1 Strada del Sole auffuhren. Im Autobahngewimmel vor Napoli erwischten wir jedoch anstatt der A1 die A30 und beschlossen auf der Höhe von Pompeji quer ab wieder auf die A1 zu kommen. Fataler Fehler.
Bereits beim Zahlen der Maut blieb ich mit meinem Geldschein unmittelbar an der Panzerglasscheibe hängen. Upps, man musste die Scheine wie bei einer Bank durch eine Schublade reichen. Da machte man sich doch so seine Gedanken. Es kam aber noch besser; wir fuhren mitten durch das Vorstadtmoloch von Napoli - mitten durch Gärtnereien, Baustellen, Einbahnstrassen etc. Die Straßen selbst kaum so breit, dass 2 PKW's einigermaßen aneinander vorbei passten. Hinweisschilder führten uns kontinuierlich im Kreis durch die verruchtesten Vororte von Napoli. Mit geschlossener Zentralverriegelung ging es nach gut 1 Stunde wieder schnurstracks Richtung Autobahn - und das für eine Strecke, die in der Karte gerade mal mit 5km Distanz angegeben war. Endlich wieder auf dem richtigen Weg fuhren wir raus auf die Halbinsel von Sorrent.
Nach Marina del Cantone mussten wir aber noch einmal den kompletten Bergrücken kreuzen und das bei immer schmaler werdenden Wegen (der Begriff 'Straße' wäre schlichtweg geheuchelt!).
Als wir schließlich in Cantone ankamen, hatten wir einige unheimliche Begegnungen mit Menschenlebenverachtenden überholenden Alpha Romeos, bedrohlichen Lienenbussen und so manchem wilden Piaggio Pritschenwagen. Ich war heilfroh hier nicht ein 7-Meter-Wohnmobil oder Wohnwagen bewegen zu müssen.

   Blick über die Bucht von Marina del Cantone/Napoli   Blick über die Bucht von Marina del Cantone/Napoli

Marina del Cantone liegt als Sackgasse am Südhang der Halbinsel von Sorrent und ist eine recht verschlafene Ecke, mal abgesehen von einem Hotel und ein paar besseren Restaurants am Strand.
Alles aber sehr familiär und überschaubar. Wir fühlten uns auf Anhieb wohl. Der Campingplatz wurde durch die kleine Serpentinenstrasse geteilt. Bergan die Rezeption mit Restaurant und Tauchschule - bergab die Campingterrassen.

Bereits bei der Anmeldung wurden wir auf die vom Campingplatz durchgeführten Schiffsfahrten nach Capri und an der Costeria Amalfitana aufmerksam gemacht. Capri stand zwar nicht direkt auf unseren Besichtigungszielen - aber da weltbekannt - haben wir dies gleich festgemacht.
Wir bauten unseren Falti im Schatten eines hohen, auf dem Platz stehenden Turms auf, der, wie sich herausstellte auch als Ferienwohnung angemietet werden konnte. Zwischen einem netten Holländer und etwas spießigen Böblinger Rentnern eingeklemmt, hatten wir aber eine lauschige und schattige Ecke.
Das Renternpaar war aber ganz und gar nicht glücklich, dass wir uns so in die freie Ecke geklemmt hatten. Schließlich kamen sie jetzt nicht mehr mit 2 Metern Abstand an ihren Fahrradträger.
Trotz meines Angebots unser Auto sofort wegzustellen, wenn sie an die Räder mussten, war die erste Frage, ob wir denn überhaupt den Wagen hier abstellen durften. Tja, auch in Italien können sich manche nicht ganz von ihren Prinzipien nach Recht und Ordnung trennen.
Dummerweise fallen aber die Deutschen am ehesten unangenehm auf. Für unsere holländischen und österreichischen Nachbarn war das überhaupt kein Problem.

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Da der Schiffsausflug erst Freitags stattfinden sollte, hatten wir den Folgetag zum Ausruhen und Strand erkunden. Es gab an der Bucht ca. 5 Restaurants inklusive einer Eisdiele mit Blick übers Meer.

Blick von der Eisdiele

Als wir am frühen Abend noch gemütlich vor unserem Zelt saßen, gab es plötzlich einen Knall und ein Sonnenschirm schlug genau zwischen Auto und Wohnmobil ein. Dieser hatte sich auf dem vermieteten Turm, unter dem wir im Schatten aufgeschlagen hatten, nach einem Windstoß verselbstständigt.
Ein Hinweis an der Rezeption ergab nur die Antwort, dass der schon das dritte Mal in dieser Woche losgegangen sei aber eigentlich fest verankert sein sollte.
An Gefahr für die Fahrzeuge oder Personen machte man sich -ganz fachmännisch südländisch- gar keine Gedanken.
Abgesehen von einem möglichen ärgerlichen Schaden am Auto wollten wir uns aber dem Risiko nicht aussetzen, dass so ein Teil eventuell jemanden von uns oder gar Sebastian beim Spielen trifft. Der Umstand beflügelte sogleich unsere selbstlose Böblinger Nachbarschaft uns eine freigewordene Parzelle auf den Campingterrassen schmackhaft zu machen. So bauten wir kurzentschlossen, zum Unverständnis des Campingwartes und zur Freude eines (hoffentlich die große Ausnahme!) urdeutschen, prinzipientreuen Rentnerpaares, den Faltanhänger ab und zogen auf die freigewordene  Campingterrasse. Hier waren wir von zwei holländischen Nachbarn eingerahmt, mit denen wir uns auf Anhieb prächtig verstanden.

* * *

Am nächsten Morgen saßen wir pflichtbewusst um 08.45 Uhr in der Campingplatzbar um auf die Abfahrt unseres Schiffes nach Capri zu warten. Genau 10 Minuten später wurde uns mitgeteilt, dass kurzfristig die Fahrt an die Amalfi-Küste führen sollte. Tja, nachdem wir uns in der Bar umgeschaut hatten gab es 2 Buchungen für Capri und mehr als 10 für Amalfi. Für den geschäftigen Italiener ein klare Angelegenheit.

Obwohl uns die Campingplatzleitung die Fahrt mit an die Amalfi nahe legen wollte, blieb ich bei meinem Entschluss die Küste ganz spektakulär mit dem Auto abzufahren und ein paar Tage später an der Caprifahrt teilzunehmen.

Also griffen wir nach Plan B. Buskarte für Sorrent und dann Pompeji besichtigen. Die Busfahrt kostete pro Person 1 € und ging fast 50 Minuten bis wir Sorrent erreichten. Von hier aus ging die Circumvesuviana, die S-Bahn von Neapel, weiter über Pompeji, Hercolano bis nach Napoli.

Als wir in Pompeji ausstiegen war natürlich Tourismus vom Feinsten angesagt. Saftbuden und Andenkenläden reihten sich bis zum Eingang aneinander. Für 10 € Eintritt ging es dann durch die riesige ausgegrabene Stadt.

  
  

* * *

Der nächste Tag war verplant mit einer Fahrt über die 'Costeria Amalfitana', die in allen Reiseführern als schönste Küstenstrasse Italiens beschrieben wurde.
Trotz anfänglicher Bedenken meiner Frau -Unfallgefahr, Engstellen etc.- hatte ich hier keine Bedenken unser Fahrzeug ohne Blessuren über die Strecke zu bringen.
Da die Straße sehr eng im Verlauf wurde, gab es diverse Verbotschilder für Gespanne und Busse, was aber einige Reisebusfahrer nicht abhielt trotzdem dort zu fahren. Die Küstenstrasse selbst ist von Cantone aus erst einmal gut ausgebaut, Ortdurchfahrten und die Fahrt an den teilweise überhängenden Felsen sind aber äußerst knapp bemessen und machen manche Rangierarbeit und Rücksetzen notwendig. Dafür entschädigen die sagenhaften Ausblicke umso mehr.

   Costiera Amalfitana - Weg nach Positano  Costiera Amalfitana - Blick zurück auf den Ort Amalfi

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An Tag 4 in der Bucht von Napoli sollte nun endlich unser Ausflug nach Capri erfolgen. Tatsächlich gab es keine Überraschung morgens in der Campingplatzbar und pünktlich um 09.00 Uhr legte unser Kutter ab. Wir fuhren zunächst an den berühmten Faraglioni-Felsen vorbei und legten bei Marina Piccola an der Westküste an. Aufenthalt war bis 16.00 Uhr vorgegeben. Also machten wir uns per pedes auf den Weg zu der höhergelegenen Capri-Stadt. Nach 2 Kehren und den Blick auf die steile, in der prallen Sonne liegenden Treppe machten wir aber kehrt zur Busstation. Dort wartete schon ein Inseltaxi, dass uns ausnahmsweise für 5 € zur Stadt hochfuhr.

In der Stadt spielt sich das eigentliche Leben auf der Piazzetta ab. Nach einem Eis und frisch gepresstem Orangensaft gingen wir, gemäß den Hinweisen unseres Taxifahrers, gleich mal in die Augustusgärten, die ohne Eintritt begehbar sind und einige Plattformen mit genialen Ausblicken auf die Insel bieten. Danach wollten wir noch Anacapri sehen, die kleinere etwas höhergelegene Stadt auf der Insel. Dorthin ging es mit den kleinen Inselbussen. Aber auch hier war für den Tourismus alles bestens vorbereitet. Andenkenläden und Restaurants reihten sich aneinander.
Gegen 16.00 Uhr holte uns unser Wassertaxi ab, um die Insel komplett zu umrunden, und uns an die Grotta Azzura zu bringen. Das Wetter hatte sich urplötzlich geändert und eine breite Regenfront kam von Neapel herüber. Ich hatte schon Bedenken, ob bei unruhigem Wasser die Grotte überhaupt befahren werden konnte, aber...für geschäftige Italiener, da gibt's keine Bedenken!
Wir stiegen in eine kleine Schaluppe um, wurden erst noch mal kräftig abgezockt mit Eintrittsgeld und Extrakosten für den Gondoliere, dann ging es durch die kleine Öffnung....ins absolute Dunkel. Man konnte die Hand nicht vor Augen sehen. Lediglich an der Felswand war das absolut blaue Wasser erkennbar. Erst als wir ein paar Meter weiter im hinteren Teil der Grotte waren, konnten wir gegen das Licht am Eingang das ganze blaue Wasser erkennen. Die Grotte selbst hat einen Durchmesser von nicht mal 10 Metern - leider konnte man auch nichts von den Grottenwänden oder der Decke erkennen um die eigentliche Größe zu erfassen. Nach 5 Minuten war der Spaß vorbei - nicht ganz billig, aber sehenswert.

   Die Fraraglioni-Felsen von Capri Blick über Capri -Marina Grande-
   Einfahrt in die Grotta Azzura Grotta Azzura - die berühmte blaue Grotte von Capri


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Am Vorabend hatten wir auf der Rückfahrt tatsächlich noch etwas Regen. Gegen Abend klarte dann aber der Himmel auf und der folgende Tag war wieder wolkenfrei.

Tag 5 wollten wir für einen Ausflug auf den Vesuv nutzen. Wenn schon mal in der Bucht von Napoli wollte ich unbedingt in den Schlund des Vesuv's sehen. Also ging es wieder mit Bus und Bahn diesmal nach Ercolano (Herculaneum) und von dort mit einem Minitaxi auf den Vesuv. Spektakulär war schon gleich die Fahrt dorthin. Ein Italiener und ein 2.8 Liter-Ducato auf dem Weg zum Gipfel - da bricht einem der kalte Schweiß aus. Die Kiste wurde durch die Serpentinen gedroschen, dass man alle Mühe hatte sich festzuhalten. Nach 20 Minuten waren wir am Eingang. Unser Fahrer gab uns eine Zeit von 1,5 Stunden vor, in der wir hoch zum Kraterrand, entlang der Caldera und wieder zurück kommen mussten. Eigentlich kein Problem, wollte nicht unser Jüngster erstmal Pipi machen. Da nun Pipi in die Prärie überhaupt nicht in Frage kam, warteten wir gleich mal 20 Minuten auf die freiwerdende Toilette in der Bar beim Eingang.

Dann ging's bergauf über 4 Serpentinen - unser Kleiner immer abwechselnd auf den Schultern- dann steil ansteigend und endlich entlang am Kraterrand.

    Der Vesuv-Krater heute

       (im Bild erkennt man gut den Wanderweg an der Kraterrand - nur das vordere Drittel ist für Besucher zugänglich.
         Im Hintergrund sieht man das Somma-Massiv, der ehemaliger Kraterrand vor dem Ausbruch 79n.Chr.)

 

Der Blick in den Schlot war schon atemberaubend. Irgendwie konnte man sich, trotz einiger rauchender Stellen am Kraterrand, nicht vorstellen, dass dies einer der tätigsten Vulkane in Europa sein sollte. Man rechnet hier ja mit einem großen Ausbruch in den nächsten Jahren...! An der etwas aussenliegenden vormaligen Kraterwand, der Monte Somma, kann man ungefähr abschätzen wie groß der Vulkan vor seinem riesigem Ausbruch 79n.Chr. gewesen sein musste. Bei einer jetzigen Höhe von 1.200 Meter sollte die ursprüngliche Höhe mal bei 2.500 Meter gelegen haben. Durch die Pliniusexplosion (Explosionsartiger Ausbruch des Vulkans), den Einbruch des Kraters, der Magmakammer und des Vulkanfußes kam es 79v.Chr. nacheinander zu 4 pyroklastischen Wellen. Diese Aschewellen mit einer Geschwindigkeit von ca. 100km/h und 500 Grad Temperatur vergruben Herculaneum, Pompeji und löschten fast alles Leben am Golf von Neapel aus.

Steht man heute vor dem Krater kann man sich gut die gewaltige, unbändige Kraft vorstellen.
Von dem untenliegenden Neapel mit seinen zusammengewachsenen unzähligen Vorstädten bis zur Halbinsel von Sorrent wäre wohl bei einem Ausbruch des Vesuvs zusammen mit den flegreischen, vulkanischen Felder im Norden nichts mehr zu finden.

Der Abstieg musste dann durch unsere Zeitvorgabe im Eiltempo erfolgen. Also nahm ich Sebastian auf die Schultern und es ging schnellen Schrittes bergab.
Wieder in Ergolano wollten wir auch noch die 2. Ausgrabungstätte ansehen. Im Gegensatz zu Pompeji war diese Stadt nur etwa ein Viertel so groß. Viele der Gebäude sind aber viel besser erhalten, sogar Holzbalken sind noch im Original teilweise da. Hier wurde angeblich alles unter einer heißen Schlammlawine begraben und nicht unter Asche wie in Pompeji.

   Ausgrabung von Herculaneum Ausgrabung von Herculaneum

 

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Am Folgetag ging unsere Reise weiter, wieder in Richtung Norden, via Triest nach Pula in Kroatien um uns die letzten Tage noch mit unseren Bekannten zu treffen.
Bereits beim Abbau bemerkte ich dieses merkwürdige, blockierende Gefühl in meinen Waden, als hätte jemand Beton eingegossen. Der Abstieg vom Vesuv mit 15 Kilo Zusatzgewicht hatten wohl ungewohnte Kräfte gefordert.
Beim Abbau fiel uns dann ein Geländewagen auf, der schleichend die Campingterrassen herunterfuhr und sofort wieder rückwärts zurück kam. Dann dieses komische dumpfe Geräusch, wenn Kunststoff und Alu aufeinander treffen. Den Geländewagenfahrer in Verdacht ging ich zum Weg vor und sah einen Wohnwagen, der sich mit einem Wohnmobil getroffen hatte. Davor ein aufgelöster deutscher Rentner, der sein Glück gar nicht fassen konnte. Das Teil war ihm beim Anfahren oder Ankuppeln von der Deichsel gegangen und auf der abschüssigen Bahn auf ein Wohnmobil auf Österreich getroffen.
Na, dass bedeutete viel Spaß!
Wir versicherten unseren holländischen Nachbarn, dass unser Falti richtig angekuppelt war, und dass ich meine Frau zur Sicherheit hinterher laufen lassen würde!?.

Dann zogen wir los. Eine Zwischenübernachtung mussten wir für unsere Wegstrecke noch zusätzlich einplanen. So ging es in Richtung Rom, Terni, Perugia wieder ans adriatische Meer. Gegen 20.00 Uhr erreichten wir Cervia in der Nähe von Cesenatico/Rimini bei mässigen 24 Grad. Der Faltanhänger wurde aufgebaut und es gab noch eine leckere Fischspaghetti im Campingrestaurant.

Am nächsten Tag ging ich früh morgens noch an den Strand um Meeressand für den Kindergarten mitzunehmen. Bisher hatten wir außer in Martinsicuro keine Sandstrände. Das Meer war aber außerordentlich unruhig und ein kalter Wind ging über den Strand - hier wäre wohl mit Badefreuden auch nicht viel gewesen. Auch die Temperaturen kamen tagsüber auf nicht mehr als 24 Grad.

Weiter ging es in Richtung Pula. Am Abend erreichten wir unseren bereits gekannten Platz in Fazana. Unsere Bekannten waren schon am Nachmittag eingetroffen und, während ich den Faltanhänger aufbaute, wurden leckere Bratkartoffel und Grillwürstchen zubereitet. Selbstverständlich hatte Rudi auch noch für ein Slivowitzchen von seiner Quelle in Pula gesorgt. Am späten Abend wurde es aber empfindlich kühl und wir machten uns in warmen Schlafsäcke.

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Der Folgetag war zum allgemeinen Faulenzen angesetzt, da wir als einzige Sehenswürdigkeit hier nur das Kolosseum in Pula ansehen wollten.
Also ging es nach dem Erholungstag in die Stadt direkt ans Kolosseum. Ähnlich wie in Rom hatten hier früher die Römer ihren Spaß mit Gladiatoren- und Tierkämpfen.

Kolosseum in Pula

Nach einer Umrundung und dem Besuch der Katakomben schlossen wir noch einen gemütlichen Stadtbummel mit Eiskaffee und Cappuccino an.
Den direkt angrenzenden Fisch- und Gemüsemarkt konnten wir uns natürlich auch nicht entgehen lassen.
Zum Mittag waren wir aber bereits wieder am Platz und genossen das süße Nichtstun.

Strand in Fazana -Camping BiVillage-


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Ein Tag blieb uns noch zum Faulenzen, bevor wir wieder unser Heimreise antreten wollten. Da aber unsere Bekannten schon weiterreisen wollten und für den Nachmittag und den Folgetag schlechtes Wetter angekündigt war, beschlossen wir den Faltanhänger -zumindest trocken- zusammenzupacken und uns auf die Heimreise zu begeben. Ausschlaggebend war auch noch, dass unser Kleiner bereits nachts zuvor etwas fiebrig war und die Erkältung bei den Nachtemperaturen und bei Feuchtigkeit sich wohl noch verschlimmert hätte.

So waren wir um 11.15 Uhr im fahrbereiten Zustand und begannen die Heimreise. In Österreich und Bayern wurden wir dann auch noch von starkem Regen und Gewitter heimgesucht, sodass ich den Gedanken eine eine letzte Übernachtung verwarf und direkt nach Hause weiterfuhr.

Fazit:
Wir hatten mal wieder eine schöne Reiseecke in Italien entdeckt. Das etwas abgelegene Marina del Cantone in der Bucht von Neapel ist ein ganz heißer Tipp für ruhige Ferien in der Vor- oder Nachsaison. Dazu kommen noch 50% Preisvorteil durch die Campingcheques. Sehenswürdigkeiten und Ausflüge, auch ohne eigenes Fahrzeug, sind aufgrund der guten Verbindungen vollkommen unproblematisch.