Streckenverlauf (insgesamt
3.308 km):
Dielheim - Basel - Como - Milano - Pisa - Chiarone-Scalo -
Levanto (Cinque Terre) - Funtana (Porec/Kroatien) - Wolfgangsee - zurück
Karte:
Die Anfahrt wird in 5 Etappen unterteilt. Fahrintervall 105 Minuten, Pause 55
Minuten.
1. Etappe: Dielheim - Basel - Como -
Tenero (488 km, Fahrzeit 7 Std.)
2. Etappe: Tenero - Livorno - Chiarone (692 km, Fahrzeit
8 Std. 45min. )
3. Etappe: Chiarone - Levanto
(318 km, Fahrzeit 5 Std. 37min.)
4. Etappe: Levanto - Triest - Funtana (630 km, Fahrzeit
9 Std. 25min.)
5. Etappe: Funtana - Wolfgangsee (544 km, Fahrzeit
9 Std.)
6. Etappe: Wolfgangsee - Dielheim
(550km, Fahrzeit 8 Std.)
Sehenswürdigkeiten:
Cinque Terre
Campingplätze:
Camping Lago Maggiore in Tenero
Camping Chiarone (Klasse Platz, tolle Pizzeria, aber in die nächste Stadt 8km)
Camping Aqua Dolce Stefanini in
Levanto (Für Wohnmobile ein Horror!)
Camping Puntica in Funtana
(Strandrestaurant, Minimarkt, ruhiger Platz, sehr saubere Sanitäranlagen und
direkt am Ort)
Nach reiflicher Überlegung des Für und Wider wurde noch eine entschärfte Italien (Toskana) Tour geplant um die Leidensfähigkeit unseres Kleinsten nicht zu sehr zu strapazieren und die Etappen möglichst klein zu halten.
Dauer:
14 Tage 01.06. - 14.06.2002 (Wohnmobil 6m)
Teilnehmer:
Josef
Karin
Sebastian
Früh morgens um 08.30 Uhr starteten wir mit dem Wohnmobil in Richtung Schweiz. Etappenziel war der Lago Maggiore, den wir abends um 18.30 Uhr in 30 Grad Hitze erreichten. Nach einem Spaziergang um den Campingplatz wurde das bereits obligatorische Rosmarinhähnchen im Restaurant verzehrt.
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Weiter ging es am nächsten Morgen um 08.00 Uhr. Über Mailand und Pisa war das Endziel Chiarone Scalo südlich von Elba. Gegen 18.00 Uhr trafen wir dort ein und waren auf den zweiten Blick auch von dem Platz begeistert. Herrlicher Strand, tolles Restaurant mit Holzofenpizza und die Stellplatzpreise sehr günstig. Das Abendessen im Campingplatzrestaurant bestätigte den ersten Eindruck. Hier wollten wir 2-3 Strand- und Faulenzertage verbringen. Jedoch war uns das Wetter nicht wohlgesonnen. Bereits am nächsten Tag zog gegen Mittag eine dicke Wolkenschicht zusammen und es fing an zu regnen. Nach einer Unterbrechung gegen Abend bis zum nächsten Morgen setzte dann erneut der Regen ein.
Da der Campingplatz gute 8km von nächsten Städtchen gelegen war, beschlossen wir hoch in den Ligurischen Teil an die Cinque Terre zu fahren. Dort lag der ausgesuchte Campingplatz sehr zentral, sodass auch bei schlechtem Wetter jederzeit Bummeln in der Stadt oder Eisessen gewährleistet war.
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Nach der relativ kurzen Etappe von 318 km mussten wir feststellen, dass der Campingplatz in Levanto zwar sehr zentral gelegen war, jedoch für Wohnmobile schon eine Herausforderung. Wir bekamen eine Parzelle direkt auf dem ersten Plateau. Dazu mussten etwa 30 Meter 10%-tige Steigung bei 2,70 Straßenbreite bewältigt werden, dann 90 Gradkurve und dies bei Mäuerchen von etwa 60 cm Höhe an beiden Seiten. Aber das war noch die leichteste Übung! Rückwärts in die Parzelle ging nur weil der gegenüberliegende Platz zufällig leer war. Als die Karre endlich stand (der Alkoven war zeitweise nur einen Zentimeter von den Astgabeln entfernt) waren wir in der Ungewissheit, ob wir hier jemals wieder herauskommen würden.
Nach dieser Aktion wurde sich im Restaurant erst einmal gestärkt, die Umgebung ausgekundschaftet und dabei gleich ein tolles Eiscafe entdeckt. Levanto selbst liegt direkt am Meer mit Zugverbindung in die Cinque Terre - also optimaler Ausgangspunkt für ein paar schöne Tage.
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Am nächsten Tag wurde noch mal das Städtchen unter die Lupe genommen und die Zugverbindung in die Cinque Terre gecheckt. Highlight war dann abends die restlose Überfüllung des Campingplatzes, wobei unsere Rangierparzelle ebenfalls dahin war.
Der folgende Tag begann mit hektischem Treiben schon am frühen Morgen. In der Nacht hatte es sintflutartig geregnet und noch während unser Kaffee vor sich hindampfte quälten sich die ersten Campinggespanne um unsere beiden Parzellenbäume in die Ausfahrt. Der erste konnte noch seine Markise vor dem Abstreifen retten, musste dafür aber eine Felge ankratzen, ein Wohnwagen war nur mit reichlich Manpower und rangieren bis zur Auffahrt herauszubekommen - während der Fahrer eines 7-Meter-Wohnmobils zwar die Kurve sauber nehmen konnte, dafür aber fast nicht die Ausfahrt aus der Parzelle schaffte.
Diese interessante Morgenshow lies und sogar das Frühstücken vergessen aber unterbewusst auch das Unbehagen vor der eigenen Abfahrt wachsen. Doch dann der Lichtblick - die freiwerdende Parzelle hinter uns nutzen wir für einen Platzwechsel. Da hier zwischen den Parzellen ausnahmsweise kein Baum stand konnte ich das Wohnmobil mit 2, 3 Schwüngen einfach Dortrüber hieven. So machten wir uns gegen 11.35 Uhr erleichtert auf den Weg zum Bahnhof um zumindest eine Etappe in der Cinque Terre zu erwandern.
In letzter Sekunde erreichten wir noch den 11.52 Uhr-Zug und fuhren bis Corniglia um von dort aus die Etappe nach Vernazza zurück zu laufen. Vom Bahnhof wurde per Stadtbus bis nach Corniglia hochgefahren, da die Steigung schon ordentlich und die Serpentinen reichlich waren. Dort angekommen gab es Mittagessen im Straßenrestaurant und anschließend ging's zu Wanderung. Selbstverständlich war für den Wanderweg Gebühr zu zahlen. Was uns dann erwartete war aber ein bessere Gemssteig mit zum Teil abenteuerlichen Abgründen. Das es dabei noch leicht regnete machte die mit groben Steinplatten gepflasterten Wege umso gefährlicher. Vorsichtig und langsam kämpften wir uns durch das Dickicht während unser Kleinster die Tour im Tragerucksack sichtlich genoss und vor lauter Wohlbehagen sich nach der Hälfte der Strecke in den Schlaf verabschiedete.
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Am Folgetag warteten wir vergebens auf den angesagten Sonnenschein um noch zum Baden zu kommen. Nachdem wir aber gegen 10.00 Uhr immer noch auf eine dicke Wolkendecke starrten, kam uns die Idee vom ursprünglichen Plan als 3. Station an den Comer See zu fahren abzuweichen und einfach mal rüber nach Kroatien zu fahren. Zum Einen reizte mich der Gedanke, da ich zum letzten mal dort 1985 war (s. Motorradtouren), zum Anderen waren Bekannte von uns dort zur gleichen Zeit in Funtana bei Porec beim Camping. Gegen 10.45 verließen wir den Platz ohne Rangierprobleme mit allen Rücklichtern und mit intaktem Alkoven und fuhren über Parma und Bologna nach Triest zur slowenischen Grenze. Von dort aus geht es 28 Kilometer durch Slowenien nach Kroatien. An der Grenze tauschten wir dann ein paar Euros in kroatische Kuna um zumindest ein Abendessen zu sichern.
Gegen 19:45 Uhr fuhren wir
schließlich im Schneckentempo auf dem Campingplatz 'Puntica' in Funtana auf der
Suche nach einem Stellplatz bei unseren Bekannten. Tja, und kurz vor dem
Minimarkt standen sie dann bei einem Schwätzchen. Auf unser Hupen erstmal
Null-Reaktion - nach dem dies aber energischer wurde hörte man den
Groschen fallen und wir wurden wild gestikulierend begrüßt.
Zum Abendessen saßen wir gemeinsam vor dem Wohnmobil, aßen Reispfanne aus der
Bordküche und Rudi hatte doch glatt ein Fässchen lecker Bier parat. Das Wetter
hatte inzwischen aufgeklart, wobei wir allerdings in den frühen Morgenstunden
schon wieder einen Schwung Feuchtes abbekamen.
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Am nächsten Tag gegen 11.00 Uhr war der Regen überstanden und endlich gab es Badewetter.
Zu Mittag wurde das Campingplatzrestaurant ausprobiert, wo es Sepia gegrillt mit ordentlich Knoblauch gab. Mittags machten Rudi und ich dann die erste Erkundungstour um die vorgelagerten Inselchen per Schlauchboot welches er mitgenommen hatten. Für das Abendessen wurde uns dann seitens unsere Mitbewohner die Hausplatte im Restaurant empfohlen, die wir in einem großen Gelage dann verputzten.
Tags darauf beim Frühstück fiel uns
dann aus heiterem Himmel ein Eichhörnchen vor die Füße, welches zwar sofort
verschwand jedoch wurde dieses Naturschauspiel auf den üppigen Genuss des
Knoblauches zurückgeführt. Fortan wurde morgens immer mit den Händen über dem
Kopf zwischen den Wohnwagen gewandelt. Sicherheitshalber.
Rudi's Einladung zum Schnorcheln vor den Inseln nahm ich als willkommene
Abwechslung nach dem Frühstück an. Fast 1 1/2 Stunden verbrachten wir draußen
bei den Insel bis uns der Mittagshunger wieder an den Campingplatz trieb. Das
herrlich klare Wasser ist wie gemacht zum Schnorcheln und man vergisst die Zeit
sehr schnell - leider auch den Sonnenschutz was einen sauberen Sonnenbrand zur
Folge hatte. Zum Abendbrot fast Rudi schließlich den Entschluss zu fischen und
die Beute zu grillen. In weiser Voraussicht hatte er aber auf jeden Fall noch
Hähnchen und Putenteile bereitgelegt. Bereits beim Rausfahren überlegten wir wo
wohl noch ein Fischmarkt auf hätte, damit wir wenigsten unsere Frauen täuschen
konnten. Selbst eine Möwe wäre uns nicht zu schade gewesen, ordentlich gerupft
und ohne Flügel - aber die Biester waren zu schnell. Die Angelruten wurden
ausgelegt und tatsächlich gingen uns 2 Fische ins Netz. Besser als nichts,
jedoch wurde dann sicherheitshalber doch das Geflügel auf den Grill gelegt, denn
von der Ausbeute wäre kaum eine Person zu sättigen gewesen.
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Für den nächsten Tag wurde eine
Fahrradtour nach Porec geplant. Am späten Vormittag wurde also der
Kinderanhänger montiert und ab ging's auf gut ausgebauten Fahrradwegen fast
immer direkt an der Küste lang. Unterwegs machten wir halt für ein Mittagessen
mit Makrelen vom Grill. In Porec trafen wir wieder mit Maritha und Rudi zusammen
um in der Altstadt noch gemütlich ein Eis zu essen.
Abends konnte ich Rudi zu den leckeren Sepien überreden und wir saßen im
Restaurant mit Blick übers Meer bis die Sonne regelrecht ins Meer sank.
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Unser letzter Tag in Funtana haben wir dann zum Baden im Meer mit unserem Kleinen genutzt. Zum Abend wurde dann das Angebot von frischem Spanferkel angenommen. In einem Lokal in der Dorfmitte kamen wir so zu einen frischen Stück Spanferkel.
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Der Abreisetag war auch Sebastian's erster Geburtstag. Beim Frühstück wurde er mit Geburtstagliedern besungen und auch eine Kerze war bereitgestellt.
Danach mussten wir leider unsere sieben Sachen zusammenräumen und schweren Herzen's die Heimreise antreten. Gegen 19.00 Uhr machten wir dann nochmals Halt in St.Wolfgang am Wolfgangssee auf einem schönen Campingplatz ca. 4 Kilometer vor der Stadt. Abendessen gab es in den fast schon noblen Campingrestaurant. Mit einen Schluck Wein ließen wir schließlich den letzten Abend ausklingen.
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Dielheim und das definitive Ende unseres Jahresurlaubes erreichten wir wieder wohlbehalten gegen 18.00 Uhr des Folgetages.