Kykladeninseln / Griechenland (1997)
Streckenverlauf (2.900 km)
Dielheim - Basel (Grenze CH) - Como
(Grenze ITL) - Milano - Modena - Ancona(Fährhafen) - Patra - Euböa - Tinos -
Paros - Thira - Kreta - Piräus - u.zurück
Anfahrtskarte:
Inselkarte:
Reisezeit:
Zwischen Mai und Oktober. Selbst in den
Sommermonaten ist es auf den Inseln durch
den Meerwind sehr angenehm. Die Fährpassagen sind aber nicht
zum Billigpreis zu haben
wie noch vor 10 Jahren.
Tourempfehlungen:
Anfahrt bis Ancona, dann mit der 'Minoan Line' nach Patra. Von Patra nach Piräus.
Thira (Santorin) - Blick von der Kraterwand über die Caldera und das Meer
Thira (Santorin) - Ausgrabungsstätte von Akrotiri.
Kreta: Durchwandern der Samaria-Schlucht
Campingplatz:
Camping 'Milos' auf Euböa.
Camping 'Thira' auf Santorin.
In Griechenland hatten wir bislang schon den
Peloponnes und das Festland besucht. Jetzt sollte eine Tour mit Insel-Hopping
dran sein. Wir nahmen uns deshalb die sonnigen Kykladeninseln als Ziel.
Dauer:
18 Tage
Teilnehmer:
Karin & Josef (Triumph Tiger 900)
Erlebtes
Die Anfahrt nach Ancona wurde, wie in den Jahren davor, in zwei Etappen gefahren. Die Erste bis zum Übernachtungsplatz in Modena. Die zweite, Kleinere dann bis nach Ancona. Ohne Probleme erreichten wir den Übernachtungsplatz. Nach unserer letzten Erfahrung was Überschwemmung und Nässe anging, suchten wir eine etwas erhöhte Stelle um das Zelt aufzubauen. Nach eine Reispfanne und einer Flasche Rotwein beendeten wir den Tag in der angenehm warmen Abendluft.
* * *
In Ancona begann wieder das gewohnte Warten bis zum Ablegen der Abendfähre. Es war entsprechend warm, sodass wir uns schnellstens unter die Sonnenschirme des Hafenrestaurants begaben. Wir kamen in Patra früh morgens an und machten uns auf den Weg in Richtung Korinth, um von dort aus Euböa, eine Halbinsel nordöstlich von Athen, anzusteuern. Auf Euböa fanden wir einen ruhigen Platz mit direktem Strandzugang. Da der Platz etwa 2 Kilometer außerhalb des Stadtzentrums lag probierten wir am Abend das Campingplatzrestaurant. Auch hier wurden wir wieder gut verköstigt.
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Der Folgetag sollte zum Ausruhen gedacht sein. Deshalb machten wir uns nach dem Frühstück zum Strand. Nach ausgiebigem Sonnenbad hatte wir den ersten Sonnenbrand im Gepäck, was unsere Planung für den zweiten Tag mehr auf's Motorrad konzentrierte. Die Rundfahrt um Euböa war dann zwar ganz nett, ganz so schön wie später die Kykladeninsel war sie jedoch nicht. Am dritten Tag ging es zum Fährhafen über Marathon nach Rafina, nördlich von Athen. Von dort liefen die Fähren nach Tinos aus, unsere ersten Kykladenstation.
Da die Fähre erst zum späten Nachmittag ablegte, dämmerte es schon als wir in
Tinos ankamen. Am Hafen warteten die Vermieter von Bungalows und
Appartements wie die Hyänen. Ein Bus mit Campingplatzaufschrift lotste uns schließlich bis an einen Platz am Ortsrand. Die Dämmerung war inzwischen
soweit fortgeschritten, dass wir uns den Aufbau des Zeltes sparen konnten. Wir
mieteten kurzerhand eine kleines Appartement auf dem Platz.
Auf Tinos besichtigten wir die große Wallfahrtskirche und machten eine
ausgedehnte Rundfahrt. Die Bademöglichkeiten waren leider nicht besonders. So nahmen wir 2 Tage später die Fährfahrt nach Paros in Angriff.
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Auf Paros fuhren wir in Ostrichtung nach Naoussa. Dort war ein berühmter Fischerhafen mit allerhand Restaurants, der in allen Reiseführern hoch gelobt wurde.
Nach Besichtigung zweier Campingplätze quartierten wir uns etwas außerhalb von Naoussa auf einem Platz ein, der einen abendlichen, kostenlosen Buszubringer in die Stadt hatte. Hier hatten wir auch einen großen weiten Sandstrand. Naoussa selbst war wirklich malerisch. Das mussten aber auch noch andere in ihrem Reiseführer gelesen haben. Überall Kneipen und Menschentrauben. Wir machten auch hier eine Inselrundfahrt und abwechselnd schöne Strandtage an dem fast menschenleeren riesigen Sandstrand. Die Fahrt ins Schmetterlingstal wurde dann noch etwas abenteuerlich. Obwohl das Tal landeinwärts liegen sollte, zeigte das Straßenschild quer über eine Wiese in Richtung Strand. Also blieb uns nichts anderes übrig als intuitiv zu fahren. Über kleine Wege ins Inselinnere fanden wir dann doch noch unser angestrebtes Ziel. Auch hier waren wir ganz alleine unterwegs. Leider konnten wir nur vereinzelt die berühmten Zitronenfalter in der Bäumen sehen, da die Schwärmzeit schon vorüber war.
* * *
Nach vier sehr erholsamen Tagen fuhren wir in den Fährhafen zur Passage nach Santorin. Wir standen schon an der Anlegestelle, als unser Fährschiff, die 'Syros Express' einbog. Mit voller Fahrt fuhr diese auf die Anlegestelle zu und die wartenden Passagiere, wie auch das Hafenpersonal, wurden stutzig. Mit Volldampf vorbei und 180 Grad Rechtsdrehung machte das Schiff eine Wende im Hafenbecken, bei der es fast zu kippen drohte. Nach dieser Kapriole hätte eigentlich nur noch gefehlt, dass der Kapitän mit der Ouzoflasche aus einem der Fenster der Brücke schaute. Die Wendeaktion hatte auch etwas Unbehagen bei den Wartenden ausgelöst und einige, die nur per Roller auf Ios übersetzen wollten, dachten schon über den Rückzug nach. Mit gemischten Gefühlen begaben wir uns an Bord. Die Überfahrt war dann jedoch ruhig und ohne weitere Attraktionen. Lediglich eine blasse Engländerin, die unbedingt auf dem Sonnendeck Bräune anlegen wollte, kippte plötzlich um. Ein freundlicher Grieche trug sie mit in den Schatten eines Rettungsbootes und spendierte sein Trinkwasser um den Kreislauf des Mädchens wieder in Gang zu bringen. Leider ist die Wärmeeinwirkung der Sonne auf den Fähren enorm und vor allen Dingen durch die Seebrise nicht spürbar. Mit etwas Vernunft kann man solche Ausfälle allerdings umgehen. Selbst wir in den Lederklamotten kamen im Halbschatten relativ gut zurecht. Auf Ios gab es einen kurzen Zwischenstopp für die Rollerfahrer, dann ging es weiter vorbei an der spektakulären Steilküste von Santorin in den Fährhafen Athinos.
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Auf Thira (Santorin) fanden wir einen Zeltplatz fast unmittelbar in der Stadt. Nur ein kurzer Fußmarsch war es von dort bis zu Kraterwand. Wir stellten jedoch schnell fest, dass Restaurants an der Kraterwand fast das doppelte Preisniveau hatten als zwei Straßenzüge dahinter. In den Altstadtgassen fanden sich aber annehmliche Restaurants für ein gemütliches Abendessen. Der Blick vom Kraterrand, aus schwindelerregender Höhe, ist allerdings grandios. Der vielfarbige Krater, welcher durch einen Vulkanausbruch vor 3500 Jahren entstand, bietet eine imposanten Ausblick über die Caldera, die vorgelagerte Insel Palea Kameni und das Meer.
Ein ebenso einmaliges Erlebnis ist von diesen Aussichtspunkten der abendliche
Sonnenuntergang.
Die berühmten Treppen an der Kraterwand nahmen wir tags darauf
in Angriff. Dieses Vorhaben hat jedoch was außerordentlich sportliches an sich,
denn nach Ab- und Aufstieg ist man ziemlich geschafft. Natürlich ist auch ein
Eseltransport vorhanden, aber wir wollten diese Treppe ohne Hilfe schaffen.
Wieder zurück auf dem Krater angelangt, mussten wir uns erstmal im Restaurant
mit einen kühlen Getränk erholen.
Auch hier haben wir eine Inselrundfahrt unternommen. Die Strecke ist zumindest am Kraterrand sehr kurven- und erlebnisreich, da auch Busse und Lkw's die Serpentinen äußerst sportlich unter die Räder nehmen. Dazu kommt noch die üblich südländischen Straßenbeläge. Im westlichen Teil wurden die Straßen deutlich besser. Auch, und nur hier, gibt es die schwarzen Sandstrände. Zum Baden sind wir aber mit dem Motorrad nicht gefahren. Der Himmel war immer etwas bewölkt und so musste der Campingplatzpool zur abendliche Erfrischung genügen.
Ein zweiter Anlaufpunkt war die Ausgrabungsstätte von Akrotiri. Hier wurde unter einer Ascheschicht komplette Straßenzüge der ehemaligen Stadt wieder freigelegt. Die Straßen sind alle begehbar. Zum Teil bis zu zweistöckige Häuser wurden freigeschaufelt.
Nach dieser Besichtigung nahmen wir eine Planung unsere restlichen Urlaubstage vor. Die Zeit reichte noch aus um unsere Resttage auf Kreta zu verbringen. Bei einem Pauschalurlaub vor einigen Jahren konnten wir dort die Samaria-Schlucht leider nicht durchwandern, was wir jetzt unbedingt nachholen wollten. Für die Überfahrt war jedoch nur eine Nachtfähre zu kriegen. Wir begaben uns abends gegen 20.00 Uhr in den Hafen von Athinos, da wir den Campingplatz räumen mussten, und warteten auf die 02:00 Uhr Nachtfähre. Wir saßen unter den Sonnenschirmen des Hafenrestaurants als gegen 22.00 Uhr ein richtiges Gewitter mit Wolkenbruch losdonnerte. Zu allem Übel verspätete sich unsere Fähre noch um mehr als 3 Stunden. Endlich um 05.00 Uhr morgens legte die betagte 'Romilda' an. Übermüdet parkte ich das Motorrad auf dem Autodeck. Im leeren Schnellrestaurant machten wir es uns auf den Kunststoffbänken gemütlich um ein paar Stündchen auszuruhen.
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Heraklion auf Kreta erreichten wir bei leichtem Nieselregen morgens ums 09.00 Uhr. Von dort ging es weiter im Regenkombi (auf der südlichsten Insel Griechenlands!!) in Richtung Ghania, in Nähe der Samaria-Schlucht. Bis zum Eintreffen auf dem Campingplatz hatte sich das Wetter gebessert und wir mussten das Zelt sogar schweißtreibend in der Mittagssonne aufbauen. Den verpassten Schlaf holten wir am schönen Sandstrand nach und erkundigten uns Abends nach einer Tour in die Samaria-Schlucht. Nach einem Stadtbesuch von Ghania ging es am Folgetag morgens um 05.00 Uhr per Bus zum Ausgangspunkt der Wanderung. Selbstverständlich war die Fahrt noch mit einem Frühstücksaufenthalt in einem Bergrestaurant unterbrochen, wo es zufälligerweise eimerweise Honig und Krimskrams zu kaufen gab.
Die Wanderung schließlich führte steil bergab in die Schlucht. Auf der mehrstündigen Tour ging es durch ausgetrocknete Flussbette, über provisorische Brückchen und durch die engste Stelle der Schlucht, bei der die Felswände nur 4 Meter auseinander liegen.
Ende der Tour war in einem kleinen Hafenstädtchen am lybischen Meer. Dort wurde von allen zu Abend gegessen, da es in der Schlucht, außer selbstmitgebrachtem Vesper, keine Verpflegungsmöglichkeiten gibt. Von dort brachte uns ein Schiff ein paar Kilometer weiter zu einer Bucht, wo auch der Bus wieder wartete. Das Schiff selbst wurde jedoch hoffnungslos überladen. Aus den Scheiben des Unterdecks war die Wasserkante immer bedrohlich nah an der Schiffskante. Ohne Havarie kamen wir aber am Bus an.
Nach diesem Tag gaben wir uns noch einen Erholungstag am Strand und schifften dann in Ghania nach Piräus zur Heimfahrt ein.
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Piräus wurden morgens um 06.00 Uhr nach 12-stündiger Überfahrt erreicht. Beim Versuch in Richtung Korinth die Stadt zu verlassen landeten wir unverhofft knapp unterhalb der Akropolis in Athen. Da der Tempel allerdings morgens um 06.30 noch nicht geöffnet hatte, konnten wir aus der Not keine Tugend machen, uns suchten weiter nach dem Ausgang in Richtung Korinth. Als dieser endlich gefunden wurde haben wir in Korinth am Kanal eine Frühstückspause bei dem Restaurant eingelegt, welches wir schon aus unserem ersten Besuch kannten. Weiter ging es bis am Golf von Korinth entlang bis nach Patra auf die Italienfähre.
Unplanmäßig spät kamen wir auf die Fähre. Die Entladung des ankommenden Schiffs gestaltete sich recht chaotisch. Endlich um 21.30 Uhr wurden wir, bei schon einsetzender Dunkelheit, auf die Fähre eingewiesen. Mit 2 Stunden Verspätung legte diese von Patra ab.
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Die Abfahrt zur letzten Etappe, von Ancona aus, wurde ebenfalls mit 2 Stunden Verspätung gegen 12.00 Uhr mittags begonnen. Um 22.00 Uhr abends erreichten wir heimatliches Gefilde und fielen vollkommen gerädert nach einer Dusche in die Betten.
Fazit:
Insel-Hopping in Griechenland ist was ganz besonders. Jede Insel hat ihren
eigenen, unverwechselbaren Charakter. Auf unserer Griechenlandkarte ist nun nur
noch der Festlandanteil mit dem Chalkidike und des Landstreifen bis zur Türkei
ein weißer Fleck. Mit unsere Griechenlandbegeisterung sollte der aber auch in
den nächsten Jahren zu schaffen sein.
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