Streckenverlauf (766 km)
Rauenberg - Reutte - Weißenbach - Hahntennjoch - Imst - Reschen -
Meran - Bozen - Riva - Malcesine
Tourempfehlungen:
Gardaseeumfahrung:
spektakulär durch die westseits vielen Tunnels, in denen die LKW's aufgrund
der geringen
Höhe schon mal einen Meter über dem Mittelstreifen fahren.
Tour
über den Monte Baldo (Ostseite) mit einigen schmalen Sträßchen incl.
ungeteerte,
alte Militärpässe. Trotzdem auch mit Straßenmopeds möglich.
Anfahrt westseits auf dem Passo Tremalzo. Zwischen Campione und Limone führt ein
kleines
Sträßchen durch eine richtige Urlandschaft.
Leider ist aber an der Bergstation Schluß. Die
Durchfahrt ist für
Motoräder gesperrt (Verdienst der Cross- und Endurofreak's!)
Campingplatz:
Direkt in Malcesine gibt es an der ersten Abzweigung
seewärts hinter dem ersten Häuser-
block einen Campingplatz. Die Preise sind annehmbar, zum
Zentrum sind es seewärts nur
10 Gehminuten. Der Platz ist nicht ausgeschildert.
Die Tour führte 1990 nach Malcesine am Gardasee.
Sehr zu empfehlen ist, bei genügend ein-
geplanter Zeit, bei Reute über die B198 Weißenbach nach 'Elmen' über das 1903
ü.NN hohe
Hahntenn-Joch. Aufgrund der Passsperre im Mai konnte leider das zweite
Highlight, das
'Timmelsjoch', zu dieser Zeit nicht befahren werden.
Hier haben wir kurzerhand die relativ unspektakuläre Strecke über den
Reschenpass gewählt.
Dauer:
5 Tage
Teilnehmer:
Wolfgang (Honda VF750)
Matthias (Suzuki GSX750EF)
Josef (Kawasaki GPz900R
Erlebtes:
Die Gardasee-Tour war eigentlich
als Vorabtour für unser großes Vorhaben im August nach Portugal geplant. Die Tour wurde im Mai in Angriff genommen,
was uns bei der Anfahrt ab Blaubeuren schon mal den ersten kalten Regen bescherte.
Aber die Stimmung war gut, schließlich rechneten wir am 'Lago' mit
schönen Wetter. Einige Stunden später hatten wir uns dann allmählich mit dem
Dauerregen abgefunden. Das Hahntennjoch war trotz der widrigen Wetterlage aber eines der Pass-Highlights dieser Tour.
Der Streckenverlauf führt durch in den Berg geschlagenen
Steintore an tiefen Schluchten und über Geröllgletscher hinweg. Als wir nach 12 Stunden Fahrt das Ortsschild Malcesine
passierten, war aber jeder von uns Dreien froh aus dem Sattel zu kommen. Die vielen Abstecher
über kleine Sträßchen und Pseudo-Pässe hatten den Allerwertesten deutlich zugesetzt. Glücklich endlich am Ziel zu sein wurde also schnellstens den
ersten Campingplatz anvisiert und das Zelt aufgebaut. Diese Blitzentscheidung sollte sich
später aber rächen. Nach getaner Arbeit und einer heißen Dusche meldete sich der
Magen und es wurde Zeit sich nach einem Restaurant umzusehen. Und dann kam was keiner
wahr haben wollte, unsere gezielte Anfahrt des erstbesten Campingplatzes gipfelte in
einem 45 minütigen Spaziergang mit knurrendem Magen bis zum ersten Restaurant. Von unserem Abendessen blieb vor allen Dingen der herrliche
Hauswein in Erinnerung, welcher wohl für jeden Salat eine Beleidigung gewesen wäre.
Wir vermuteten schon, dass wir des Nachts uns wohl alle Stunde hätten drehen müssen um
einen Lochfraß im Magen zu verhindern.
* * *
Am nächsten Morgen wurden wir von herrlichem Wetter
überrascht.
Es war strahlend blauer Himmel zu sehen und wir beschlossen ein Rundfahrt um den See anzugehen. Zuerst wurde jedoch ein ausgiebiges Frühstück mit Panoramablick genossen, dann schon eher wehmütig ins Leder gestiegen. Die Fahrt entlang der Ostküste war abgesehen von dem regen Verkehr jedoch ziemlich unspektakulär. Dies änderte sich nach dem Durchfahren von Sirmione in den Westteil. Wunderschön geschwungene Sträßchen durch unzählige Tunnels. Aber hier war Vorsicht geboten. Aufgrund der geringen Höhe sind die LKW's manchmal recht weit über dem Mittelstreifen. Mit dem Bike wohl eher nur als Schrecksekunde anzusehen ging doch so manchem Touri in seinem heilix Blechle der Arsch wohl gehörig auf Grundeis, was dann in wilden Bremsmanövern ausuferte. Kurz vor Limone bogen wir rechts in ein kleines Bergsträßchen ab und weit über dem Lago gemütlich eine Pizza zu verspeisen.
Limone und Riga waren dann wieder ohne irgendwelche
Highlights, so dass wir schon am frühen Nachmittag wieder auf dem Campingplatz eintrafen.
Des abends wurde dann erstmal die City von Malcesine aufs
Korn genommen. Gemütlich im kleinen Jachthafen wurde uns schnell klar das man
den Blick auf ein paar mittelmäßige Jachten und ein paar Ausflugsdampfer direkt auf den Cola-Bacardi oder das kleines
Warsteiner aufgerechnet bekam. Ein Besuch in einer kleineren Weinlaube auf der anderen Seite der Stadt stimmte
uns dann aber wieder friedlich. Frische gekühlter Hauswein (diesmal nicht mit Salatessig gestreckt!)
und leckere Pasta war angesagt. Nachdem der Krug dann auch noch 2 mal aufgefüllt wurde waren
wir heilfroh des der Campingplatz nur 3 Minuten entfernt lag. Kein Vergleich zu unserem ersten Essen.
* * *
Der folgende Tag begann wieder mit herrlichem Sonnenschein, doch leider muss man am Lago di Garda schnell lernen, dass dieser sein eigenes Wetter zaubert. Kaum war der Zeiger nach 12 Uhr kamen Wolken auf und es begann zu nieseln. Das Wetter wurde sofort und unverzagt genutzt um so ziemlich jede Kneipe in Malcesine kennen zu lernen. Dies brachte uns auch früh am Abend schon die nötige Bettschwere ein - aber man wehrt sich ja nicht über ein wenig Kultur.
* * *
Der vierte Tag war leider schon für die Fahrt nach Hause
verplant. Hier hatten wir das Glück wirklich ohne Regen bis nach Hause zu fahren.
Fazit:
Der Lago ist eigentlich gut für einen Motorradkurz-Trip.
Man sollte jedoch Nachtens schon mal auf ein ordentliches Gewitter gefasst sein.
Auch bei nicht heikel Sonnenschein lässt es sich wunderbar
2-3 Tage aushalten. Regenkombi nicht vergessen!